Redaktion: Marcus Engl
Protokolle
Unter einem Kommunikationsprotokoll versteht man einen
Satz an Vorschriften oder Standards, die es Computern ermöglichen,
Kommunikationsverbindungen herzustellen und Informationen möglichst fehlerfrei
auszutauschen. Ein allgemein anerkanntes Protokoll für die Standardisierung der
kompletten Computerkommunikation stellt das ISO/OSI-Schichtenmodell dar. Es ist ein auf sieben Schichten basierendes Modell mit Richtlinien, die den Einsatz von Hardware und Software regeln.
Weiterhin werden die bekanntesten Protokolle kurz erklärt:
– TCP/IP ist die Abkürzung für Transmission Control Protocol / Internet Protocol
(Übertragungssteuerungsprotokoll / Internetprotokoll), vom amerikanischen
Verteidigungsministerium entwickeltes Protokoll für die Kommunikation zwischen
Computern. TCP/IP ist ein De-facto-Standard für die Datenübertragung über
Netzwerke, einschließlich dem Internet.
– UDP ist die Abkürzung für User Datagram Protocol (Protokoll für Benutzerdatagramme), ein
verbindungsloses Protokoll der TCP/IP Familie, das im OSI Referenzmodell der
Transportschicht entspricht. UDP wandelt die von einer Anwendung erzeugten
Datennachrichten in einzelne Pakete für die Übertragung über IP um, überprüft
jedoch nicht die ordnungsgemäße Zustellung. UDP ist darum effizienter als TCP und
wird daher für verschiedene Zwecke einschließlich SNMP verwendet.
– FTP ist die Abkürzung für File Transfer Protocol, ein Protokoll, das für das Kopieren von Dateien
eines Ferncomputersystems auf ein Netzwerk mit TCP/IP (z. B. das Internet)
eingesetzt wird. Mit diesem Protokoll können Benutzer außerdem FTP-Befehle für
Dateien ausführen. Diese Funktion wird besonders für das Auflisten von Dateien
und Verzeichnissen des Ferncomputersystems genutzt.
– HTTP ist die Abkürzung für Hypertext Transfer Protocol. HTTP definiert den Zugriff von Clients, z. B. Webbrowsern, auf serverseitig gespeicherte Informationen in World Wide Web.
Wenn in Browser eine URL Adresse eingegeben wurde, wird ein HTTP Befehl vom
Browser an den entsprechenden Server geschickt, der daraufhin die angeforderte
Information zur Verfügung stellt oder gegebenenfalls eine Fehlermeldung
erzeugt. HTTP ist ein so genanntes „zustandsloses“ Protokoll, in dem jeder
Befehl „ohne Wissen“ über zuvor ausgeführte Befehle ausgeführt wird. Für
moderne Webanwendungen ist die Zustandslosigkeit ein Problem, das durch
zusätzliche Technologien wie Cookies, CGI und ActiveX sowie den Einsatz
diverser Skriptsprachen gelöst werden kann. Die Spezifikation für HTTP wird vom
World Wide Web Consortium verwaltet.
– SMTP ist eine Abkürzung für Simple Mail Transfer Protocol, ein TCP/IP Protokoll für die Übertragung von Nachrichten zwischen einzelnen Computersystemen über ein Netzwerk. Dieses
Protokoll wird im Internet für die Weiterleitung von E-Mails verwendet.
– POP3 ist die Abkürzung für Post Office Protocol 3. Hierbei handelt es sich um die aktuelle Version des Postoffice Protocolstandards, der bei TCP/IP Netzwerken häufig verwendet wird.
Ein Post Office Protocol ist ein Protokoll für Server im Internet, die E-Mails
empfangen, speichern und übertragen. Dieses Protokoll wird auch bei Clients von
Computern eingesetzt, die eine Verbindung zu Servern aufbauen, um E-Mails
herunterzuladen.
– IMAP4 ist die Abkürzung für Internet Message Access Protocol 4. Es ist die aktuellste Version von IMAP, einer Methode für ein E-Mail Programm zum Zugriff auf E-Mail und
Bulletinboardnachrichten, die auf einem Mailserver gespeichert sind. Im
Gegensatz zu POP3, ermöglicht es IMAP dem Benutzer, effizient von mehreren
Computern abzurufen.