Redaktion: DOMUS
Vollmacht Wohnungsübergabe: Das müssen Mieter und Vermieter wissen
Während der Erstellung dieses Artikels haben wir die Informationen nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig überprüft. Obwohl wir uns auf die Expertise unserer Fachleute stützen, garantieren wir nicht für absolute Richtigkeit. Für rechtlich verbindliche Beratung sollten Sie sich an einen qualifizierten Rechtsanwalt wenden.
Ein Umzug geht mit vielen Besonderheiten einher. Besonders wichtig ist eine korrekte Wohnungsübergabe. Diese findet zwischen dem Vermieter und dem Mieter statt, wobei viele wichtige Informationen festgehalten werden. Mit einer Vollmacht kann dies auch eine Vertretung übernehmen. Was eine solche Vollmacht für die Wohnungsübergabe enthalten muss, zeigt dieser Artikel.
Warum braucht man eine Vollmacht für die Wohnungsübergabe?
Eine Wohnungsübergabe findet in der Regel kurz vor Ablauf der Mietzeit ab. Die Wohnung sollte zu dem Zeitpunkt bereits leer sein. In dem Rahmen können Mängel und Schäden leichter erkannt werden. Vermieter halten in einem Übergabeprotokoll fest, ob Schäden an der Mietsache bestehen und dass die Wohnung mitsamt der Schlüssel übergeben wurde. Dieses Protokoll gilt als Absicherung sowohl für den Mieter als auch für den Vermieter.
Jedoch können Vermieter oder Mieter zu der Wohnungsübergabe nicht immer persönlich anwesend sein. Dann kommt die Vollmacht ins Spiel: Mit ihr bevollmächtigt beispielsweise ein Vermieter eine andere Person, die Übergabe an seiner statt durchzuführen.
Das passiert öfter, als man vielleicht meinen mag. Vermieter sind sehr beschäftigte Geschäftsleute. Es stellt oftmals eine Herausforderung für sie dar, an allen Terminen zu Wohnungsübergaben ihrer Mieter anwesend zu sein. Manchmal wohnen sie auch nicht in der Gegend, in der das vermietete Objekt liegt. Dann ist eine Vollmacht absolut sinnvoll.
Vollmacht Wohnungsübergabe: Ist sie verpflichtend?
Dass eine Vollmacht zur Wohnungsübergabe sinnvoll ist, ist nicht abzustreiten. Doch ist sie auch verpflichtend? Grundsätzlich gilt: Eine Wohnung kann nur dann übergeben werden, wenn beide Parteien anwesend sind. Ist eine der betroffenen Personen verhindert, können sie einen Vertreter schicken. Dieser muss jedoch zwingend über eine Vollmacht verfügen.
Wen können Mieter und Vermieter zur Wohnungsübergabe bevollmächtigen?
Grundsätzlich sind sowohl Mieter als auch Vermieter ganz frei in ihrer Wahl, wen sie zu ihrem Bevollmächtigten machen. Mieter können zum Beispiel
- Freunde
- Familienmitglieder
- Nachbarn
- Mieterberater
- Rechtsanwalt
bevollmächtigen. Grundsätzlich gilt: Die Vollmacht muss vollständig und mit einer Unterschrift versehen sein. Dann ist es egal, wer sie erhält. Man sollte der Person nur ein gewisses Vertrauen entgegenbringen.
Bei Vermietern sind es häufig Hausverwaltungen, die die Wohnungsübergabe inklusive Erstellung eines Übergabeprotokolls übernehmen. Oft hat der Immobilienverwalter bereits eine Vollmacht, die er sowohl für die Wohnungsübergabe als auch für andere wichtige Termine mit Mietern verwenden kann. Immerhin sind Hausverwaltungen dazu da, den Eigentümern jede Menge Arbeit abzunehmen.
Was muss eine gute Vollmacht zur Wohnungsübergabe enthalten?
Der Gesetzgeber hat keine spezielle Form für eine Vollmacht für die Wohnungsübergabe festgelegt. Allerdings gibt es Inhalte, die ratsam sind. So kann es später nicht zu Missverständnissen oder anderen Schwierigkeiten kommen.
Grundsätzlich sind folgende Daten in einer Vollmacht anzugeben:
- Name und Adresse des Vollmachtgebers
- Name und Anschrift des Bevollmächtigten
- Name des Mieters
- Bezeichnung der Liegenschaft
- Umfang der Vollmacht
- Datum, Ort, Unterschrift
Wichtig für Vollmachtgeber ist, dass eine Vollmacht zur Wohnungsübergabe ohne Unterschrift ungültig ist. Dies ist somit ein unverzichtbarer Teil des Schriftstücks.
Ratsam ist auch, in der Vollmacht die Rechte zu nennen, die der Bevollmächtigte erhält. So geben manche Mieter an, dass ihr Bevollmächtigter nicht dazu befugt ist, mit dem Vermieter Vereinbarungen zu treffen. Natürlich ist es aber auch möglich, dieses Recht explizit einzuräumen. Das gilt im Übrigen auch für Vermieter, die sich bei der Wohnungsabnahme vertreten lassen.
Welche Rechte sollte man dem Bevollmächtigten einräumen?
Wenn eine Vollmacht zur Wohnungsübergabe erstellt wird, sollten die Rechte klar geregelt sein. Dann kommt es weder während noch nach der Übergabe zu einem Problem. Folgende Rechte haben sich in der Vergangenheit als sinnvoll erwiesen:
- Fotos von der Wohnung machen, die als Nachweis für den Zustand bei der Übergabe dienen
- Unterschrift auf dem Wohnungsübergabeprotokoll
- Entgegennehmen oder Rückgabe des Wohnungsschlüssels
- Entgegennehmen oder Rückgabe der Mietkaution
- Entscheidungen über das Beheben von Schäden und Schönheitsreparaturen
Was muss ein Bevollmächtigter bei der Übergabe beachten?
Wenn Mieter oder Vermieter einen Bevollmächtigten beauftragt haben, der sie bei einer Wohnungsübergabe vertritt, sollte dieser die Vollmacht unbedingt mitbringen. Zudem sollte er sich mit einem Ausweisdokument ausweisen können.
Überdies hinaus sollten Bevollmächtigte beachten, sowohl die Wohnungs– als auch die Schlüsselübergabe zu dokumentieren. Das dient für beide Seiten als Absicherung.
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Im digitalen Zeitalter sind es vor allem Lösungen in Form von Software, die einiges an Mühe und Arbeit ersparen können. So können vor allem Vermieter bei ihrer Immobilienverwaltung einfacher Vollmachten einreichen und sonstige Dokumente zur Verfügung stellen, die für eine funktionierende Übergabe nötig sind. Immerhin sind es oft die Verwalter, die anstelle des Vermieters eine Übergabe abwickeln.
Bei DOMUS finden Vermieter sowie Hausverwalter praktische Tools, mit denen Daten zügig übermittelt werden können. So lässt sich auch eine schnelle Lösung für eine spontane Abwesenheit des Vermieters finden – immerhin kann es passieren, dass ein wichtiger Termin die Wohnungsübergabe durchkreuzt.
Mit Navility – CRM To Go können Sie Wohnungsübergaben bereits vor Ort dokumentieren. Neben der Möglichkeit, Fotos vor Ort direkt in die unternehmenseigene Software hochzuladen, bietet Navility – CRM To Go auch die Option standardisierte Protokolle zu hinterlegen. Diese Protokolle können während der Begehung der Objekte direkt ausgefüllt werden und anschließend von den Teilnehmern auf Richtigkeit geprüft werden. Mit nur einem Klick werden auch diese Dokumente an die hauseigene Unternehmenssoftware übertragen und stehen allen autorisierten Mitarbeitern des Unternehmens zur Verfügung. Dies macht auch die Zusammenarbeit zwischen Hausverwaltung und Eigentümer wesentlich komfortabler.
Fazit: Die Bedeutung einer Vollmacht zur Wohnungsübergabe
Im Zuge der Kündigung eines Mietverhältnisses wird früher oder später ein Termin für die Wohnungsübergabe angesetzt. Hier wird nicht nur die Wohnung übergeben, sondern auch ein Übergabeprotokoll erstellt. Sind Vermieter oder Mieter verhindert, können sie ihre Rechte mit einer Vollmacht auf eine andere Person übertragen. Dabei sollten einige Faktoren beachtet werden, damit die Vollmacht gültig ist und es im späteren Verlauf nicht zu Missverständnissen kommt. Neben dem Namen der Bevollmächtigten sind vor allem auch eine Unterschrift und weitere Angaben nötig.